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Siegen oder fliegen: ERC vor Showdown um Halbfinaleinzug

Am Freitagabend ab 20 Uhr zählt es für den ERC Sonthofen: Gewinnen die Mannen von Trainer Helmut Wahl und Vladi Kames das dritte und entscheidende Match gegen den SC Reichersbeuern, ziehen sie ins Halbfinale ein. Bei einer Niederlage ist die Saison für die Sonthofer beendet.


Wenn die Schwarz-Gelben am Freitagabend um kurz vor 20 Uhr die vom Eismeister frisch zubereitete Spielfläche im heimischen Eisstadion betreten, wird eine prickelnde Atmosphäre herrschen. Showdown in Sonthofen, mehr Spannung geht nicht: Nach dem 4:1-Heimsieg der Oberallgäuer und der darauffolgenden 3:4-Auswärtsniederlage in Bad Tölz ist die Viertelfinale-Serie, in der zwei Siege zum Weiterkommen berechtigen, ausgeglichen. Für beide Teams ist die Ausgangslage klar: siegen oder fliegen.


Und natürlich hoffen alle schwarz-gelben Fans sowie Spieler und Verantwortliche, dass es am Ende ein Happy End für den ERC gibt. Damit es so kommt, ist erneut eine Energieleistung nötig. Bereits die ersten beiden Duelle waren an Intensität und Laufbereitschaft kaum zu überbieten. Sowohl die Sonthofer als auch die Reichersbeurer boten den Zuschauern Vollgas-Eishockey. Über nunmehr 120 Minuten führten sie nickelige Zweikämpfe, die viel Kraft kosteten. Aus jeder Unachtsamkeit ergaben sich hüben wie drüben Einschussmöglichkeiten, die eiskalt ausgenutzt wurden.


Während der ERC im ersten Duell am Freitag vor einer Woche mit Konsequenz jeden Fehler des SCR bestrafte, war es am Sonntag in der Hacker-Pschorr-Arena in Bad Tölz andersherum: Da wirkten die Hausherren gedanklich einen Schritt schneller und egalisierten mit einem denkbar knappen und hart umkämpften 4:3 die Serie.


Am Freitag wird es für die Schwarz-Gelben vor allem darum gehen, mit Konzentration, Laufbereitschaft und einem unbedingten Siegeswillen die Zweikampfhärte der Reichersbeurer anzunehmen und eigene Fehler im Spielaufbau abzustellen. Denn diese wurden am Sonntag von den umtriebigen Hausherren gnadenlos bestraft.


Nach einem frühen Treffer von David Mische führten die Sonthofer mit 1:0 – innerhalb von neun Minuten machte der SCR aus einem 0:1 ein 3:1, weil die Schwarz-Gelben den Puck entweder nicht entschieden genug aus dem eigenen Drittel klärten oder schludrige Pässe in der Vorwärtsbewegung spielten.


Möchten die Schwarz-Gelben eine Runde weiterkommen, dürfen ihnen diese Nachlässigkeiten am Freitag definitiv nicht passieren. Immerhin kämpfte sich der ERC am Sonntag bei einem Spielstand von 1:3 und 2:4 mit Leidenschaft zurück ins Spiel und entschied den Schlussabschnitt mit 1:0 für sich: Als Vladi Kames in der 55. Minute auf Zuspiel von Ondrej Havlicek den Puck zum 3:4 unter die Latte hob und wenige Sekunden später Havlicek selbst freistehend vor dem Tor von Kilian Haltmair gar die Riesenchance zum Ausgleich hatte, wäre gar mehr möglich gewesen.


Wie Valentin Köcheler kürzlich im Interview hellseherisch festhielt: Am Ende werden Kleinigkeiten die Serie entscheiden. Er sollte recht behalten – zumindest was die beiden absolvierten Partien betrifft. Und vermutlich wird es so auch am Freitagabend sein. Mit dem hoffentlich besseren Ende für den ERC Sonthofen!


Fotos: Bettina Brunner

Text: Nicolas Berthold

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