Am Freitag macht sich der Tross des ERC Sonthofen auf den Weg nach Burgau und wird es mit einem hochmotivierten Gegner zu tun bekommen: Nach der Heimniederlage der Schwarz-Gelben gegen den ERC Lechbruck können die zweitplatzierten Eisbären mit einem Sieg in der Tabelle am ERC vorbeiziehen. Aber: Die Sonthofer wollen unbedingt zurück in die Spur finden und mit einem Erfolgserlebnis den Vorsprung wieder auf vier Punkte ausbauen.
Die erste Heimniederlage der Saison – und das gegen den bis dato auswärts sieglosen Tabellenletzten ERC Lechbruck: Den Start ins neue Jahr haben sich Spieler, Verantwortliche und Fans des Eishockey-Landesligisten ERC Sonthofen ganz sicher anders vorgestellt. Überraschend war nicht nur das am Ende deutliche Ergebnis; etwas überraschend war auch die Art und Weise, wie die Sonthofer binnen sechs Minuten den Faden verloren und aus einer schwarz-gelben 1:0-Führung ein bitteres 1:4 wurde.
In den Trainingseinheiten haben die Coaches Vladi Kames und Helmut Wahl viel Aufarbeitung betrieben, um die Mängel aus dem Lechbruck-Match anzusprechen und die Köpfe der Spieler wieder frei zu bekommen. Denn für die Truppe, immer noch Tabellenführer der Landesliga, gilt es, mit kühlem Kopf den Blick nach vorn zu richten: Lechbruck war – jetzt steht der Brocken Burgau an.
Mit den Eisbären wartet am Freitag ab 20 Uhr ein echtes Kaliber, vermutlich der ärgste Konkurrent im Kampf um die aussichtsreichste Position für die Playoffs. Durch die Heimniederlage der Sonthofer sind die Burgauer bis auf einen Punkt an den ERC herangerückt. Da die Eisbären die um 19 Treffer bessere Tordifferenz aufweisen, würde ihnen ein Zwei-Punkte-Sieg nach Verlängerung oder Penaltyschießen reichen, um an den Sonthofern vorbeizuziehen und die Tabellenführung zu übernehmen.
Das wollen die Schwarz-Gelben tunlichst verhindern und bei einem direkten Konkurrenten ein dickes Ausrufezeichen setzen. Anders als Lechbruck, die gefühlt 60 Minuten mit fünf Feldspielern einen Verteidigungswall um Keeper Markus Echtler formierten und mit ihren wenigen Offensivaktionen eine brutale Effektivität aufs Eis legten, wird Burgau vermutlich gleich von Beginn an attackieren – ein Spielverständnis, das den Sonthofern entgegenkommt und ihrer flinken Offensive die Bewegungsfreiheit geben wird, die Lechbruck ab der eigenen blauen Linie im Keim erstickte.
Das ERC-Trainergespann weiß um die Schwere der anstehenden Aufgabe und geht wieder davon aus, dass es – wie so häufig, wenn diese beiden Mannschaft aufeinandertreffen – ein Spiel auf Bayernliga-Niveau werden wird. Und Vladi Kames und Helmut Wahl sind sich sicher, dass die schwarz-gelben Fans eine ganz andere Mannschaft erleben werden als gegen Lechbruck.
Was dem ERC nach der Heimpleite zudem Mut macht, sind die guten Erinnerungen an die Duelle mit der Mannschaft aus dem Landkreis Günzburg. Die beiden Aufeinandertreffen in der Hauptrunde konnten die Schwarz-Gelben für sich entscheiden. Insbesondere das denkwürdige 12:1 in Burgau am zweiten Spieltag wird niemand, der es mit dem ERC hält, so schnell vergessen.
Anfang Dezember gewann der ERC dann auch sein Heimspiel, wenn auch hart umkämpft, mit 4:3 nach Verlängerung – eine Partie auf technisch und läuferisch höchstem Landesliga-Niveau. Der psychologische Vorteil zweier Erfolge liegt also bei den Sonthofern. Die Eisbären dürften, nicht nur aufgrund der tabellarischen Situation, mit aller Macht versuchen, die dritte Saisonpleite gegen die Schwarz-Gelben zu verhindern.
Burgau gegen Sonthofen: Zweiter gegen Erster, beste Offensive gegen beste Defensive – es ist alles angerichtet für das Gipfeltreffen im Landkreis Günzburg.
Fotos: Bettina Brunner
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