Viel Lob für die bislang beste Saisonleistung im Spiel gegen Kaufbeuren, aber keine Punkte gab es für die Frauen des ERC Sonthofen am Doppelwochenende in der Landesliga Süd. Dazu kam noch die traurige Nachricht vom Tod des langjährigen Offiziellen Herbert Hölting, der in der Nacht zum Sonntag verstorben ist.
Sowohl beim 1:2 in Geretsried als auch beim 3:4 am Sonntag zu Hause gegen den Tabellenzweiten Kaufbeuren gab es wie in den Hinrundenduellen eine Niederlage mit nur einem Tor Differenz.
„Wir haben Geretsried leider zu den beiden Treffern richtig eingeladen, beim zweiten und entscheidenden Tor in eigener Überzahl tatsächlich sogar den Assist geliefert,“ verdrehte Kapitänin Sonja Kullmann am Sonntag noch die Augen über das Zustandekommen der Niederlage. „Im Schlussabschnitt haben wir dann wieder genug Chancen, um außer dem Anschlußtreffer auch noch den Ausgleich zu erzielen. Aber wie heute gegen Kaufbeuren betreiben wir im Gegensatz zu unseren Gegnern einen viel zu hohen Aufwand, um ein Tor zu schießen. An Wille, Leidenschaft und Motivation fehlt es uns definitiv nicht, das konnten die Zuschauer ja heute wieder sehen, als wir trotz der gegen uns ausgesprochenen Strafzeitenflut und 0:2-Rückstand im Schlussdrittel dann 3:2 führten.“ Tatsächlich gaben beide Gegner wieder Anschauungsunterricht in Sachen „clever spielen“, zu dem Trainer Hadraschek von der Bank aus seine eigenen Spielerinnen immer wieder vergeblich aufforderte. Wie zum Beleg kassierten die Sonthofenerinnen an diesem Wochenende wieder mehr Shorthander als sie selbst Tore in numerischer Überzahl schossen, gelangen beiden Gegnern ihre Siegtreffer in Sonthofener Überzahl. Und das gegen Kaufbeuren beim Stand von 3:3 Sonja Kullmann mit einem fulminanten Schlagschuss statt zum 4:3 nur das Gestänge traf, passte ins Bild eines gebrauchten Wochenendes wie die Nachricht vom Tode Herbert Höltings, der bei beiden Teams seine Spuren hinterlassen hatte.
Denn Hölting gehörte zu der Sorte Vater, der für seine Tochter nicht nur die Mitgliedsbeiträge bezahlte und zu den Trainings und Spielen fuhr, sondern mit dem Virus Fraueneishockey infizierte und, solange es seine Gesundheit noch zulies, in den Vereinen der Tochter, aber immer mit dem objektiven Blick auf das Wohl des gesamten Sports, die verschiedensten ehrenamtlichen Tätigkeiten übernahm.
In Kaufbeuren, wo seine Tochter aktuell im Kader steht, Sonthofen und Königsbrunn wird man ihn als motivierten, engagierten und zuverlässigen Fraueneishockeymacher in Erinnerung behalten.
Statistik zum Spiel gegen Geretsried:
ESC Geretsried
Tor: S. Müller, P. Kohlmeier
Verteidigung: A. Scheffler, P. Thalhammer, C. Bamann, J. Begander,
Sturm: V. Haase, K. Bader, S. Kruck, M. Smida, M. Hermann, A. Baader, K. Müller, S. Preisz, F. Feuerer
ERC Sonthofen:
Tor: S. Schorer, R. Schütze (ab 31:19min),
Verteidigung: A. Kohnle, J. Dudasova, B. Blaha, S. Zellhuber,
Sturm: D. Grajewski, S. Kullmann, K. Junker, L. Brugger, S. Nowotny, N. Heinrich
Tore:
6:56min 1:0 Preisz (Scheffler)
25:03min 2:0 Haase (-1)
49:39min 2:1 Nowotny (Kullmann, Brugger)
Statistik zum Spiel gegen Kaufbeuren:
ERC Sonthofen:
Tor: R. Schütze, S. Schorer
Verteidigung: A. Kohnle, J. Dudasova, B. Blaha, S. Zellhuber,
Sturm: D. Grajewski, S. Kullmann, K. Junker, L. Brugger, S. Nowotny, N. Heinrich, N. Schaffrik-Hindelang
ESV Kaufbeuren:
Tor: M. Hauzenberger
Verteidigung: R. Bürk, B. Stotz, J. Schilberg, F. Leinsle
Sturm: K. Schor, N. Hutschneider, C. Rosenkranz, S. Schwarz, B. Dobmeier, F. Hallmann, A. Maiguth, S. Finsterwalder, J. Männlein, L. Frey
Tore:
22:13min 1:0 Schilberger (+1)
26:54min 2:0 Rosenkranz (Dobmeier) (+2)
28:35min 2:1 Blaha
30:33min 2:2 Kullmann (Schaffrik-Hindelang)
44:40min 3:2 Kullmann (Brugger) (+2)
49:34min 3:3 Männlein (Hallmann, Frey)
56:40min 4:3 Männlein (-1)
Fotos: Rainer Gmach/hockeywomen.de
