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1.300 Fans feiern 3:1 gegen Trostberg und Keeper Stadelmann

Es war ein hartes Stück Arbeit über 60 Minuten, am Ende aber hat der ERC Sonthofen einen verdienten 3:1-Heimerfolg im ersten Viertelfinale eingefahren. Dank eines starken Powerplays mit zwei Treffern und einem überragenden Calvin Stadelmann zwischen den Pfosten holte sich der ERC Sonthofen vor 1.251 Zuschauen den ersten von zwei notwendigen Siegen im Viertelfinale. Bereits am Sonntag in Trostberg können sie den Einzug ins Halbfinale klar machen.


Mit Calvin Stadelmann zwischen den Pfosten und Rückkehrer Adam Suchomer in der ersten Reihe, dafür aber ohne den erkrankten Ondrej Havlicek starteten die Oberallgäuer druckvoll in dieses erste, mit Spannung erwartete Heim-Viertelfinale, indem seit rund einem Jahr im Eisstadion erstmals auch die Haupttribüne wieder für Zuschauer geöffnet war. Entsprechend gut war die Stimmung bei den 1.251 Zuschauern an diesem Freitag an der Hindelanger Straße.


Die erste Chance blieb den Hausherren vorbehalten: Matyas Stransky prüfte Filip Tucek im Kasten der Trostberger. Doch wenig später trat das ein, was den Sonthofern in bislang beiden Playoffmatches passierte: Sie fingen sich eine frühe Strafe, was in Anbetracht der Powerplay-Stärke der Gäste in dieser Serie eine gefährliche Angelegenheit werden könnte. Doch die Mannen von Coach Helmut Wahl und Spielertrainer Vladimir Kames standen sicher – und kreierten ihrerseits in Unterzahl zwei hochkarätige Einschussmöglichkeiten durch Kapitän Marc Sill.


Als der ERC die Unterzahl schadlos überstanden hatte, entwickelte das Team fortan mächtig Druck aufs Gästegehäuse. Aber Matyas Stransky, Nicolas Neuber und Dan Przybyla vermochten es nicht, die Scheibe am Trostberger Goalie vorbeizubringen. Das sollte dann Matyas Stransky in der 16. Minute gelingen: Auf Vorlage von Nicolas Neuber zog Filip Krzak von der blauen Linie ab und die Nummer 88 fälschte den Puck unhaltbar ab. Die Gastgeber belohnten sich mit der Führung für einen couragierten und druckvollen Auftritt im ersten Drittel. Zumal Calvin Stadelmann in den ersten 20 Minuten kein Mal ernsthaft geprüft wurde.


Immerhin durfte sich Sonthofens Torhüter zu Beginn des Mittelabschnitts mit zwei Fanghand-Saves auszeichnen. Die Spielkontrolle übernahmen aber sogleich wieder die Hausherren, die eine Reihe vielversprechender Angriffe auf das Gäste-Gehäuse fuhren. Die Gäste spürten, dass sie etwas ändern mussten, wenn sie am heutigen Abend eine Chance auf einen Sieg haben wollten. Und so begannen sie, nickeliger in die Zweikämpfe zu gehen und die Sonthofer früh in der eigenen Zone zu pressen. Als die Trostberger in der 28. Minute ein zweites Mal im Powerplay agierten, entwickelten sie erstmals nachhaltigen Druck auf den ERC-Kasten – doch das Abwehrbollwerk in schwarz-gelben Jerseys stand sicher.


In der Folge entwickelte sich eine intensive und spannende Partie, in der beide Seiten ihr Heil in der Offensive suchten. In der 36. Minute hatten die Gäste die große Chance auf den Ausgleich, aber sie scheiterten bei einem Penalty an Calvin Stadelmann. Der ERC-Keeper parierte den Schuss auf dem Boden liegend mit der Wade – die fast 1.300 Zuschauer tobten und feierten ihren Goalie mit „Stadelmann“-Sprechchören. Fast im Gegenzug hatte Matyas Stransky alleinstehend vor Tucek die große Chance, das zweite Tor zu markieren. Mit einem hauchdünnen 1:0 für den ERC ging es in die zweite Pause.



Mit dem Mute der Verzweiflung intensivierten die Chiefs ihre Angriffsbemühungen auf das Tor der Sonthofer. Zwingende Torchancen erspielten sie sich zwar nicht, der Druck der Gäste aber wurde größer. Die Hausherren setzten Leidenschaft und mächtig viel Laufarbeit in die Waagschale. In der 45. Minute hatte erst Dan Przybyla, dann Denis Adebahr das 2:0 auf dem Schläger. Zwei Minuten später brodelte der Hexenkessel dann endlich: In Überzahl dauerte es nur neun Sekunden, bis Vladimir Kames auf Vorlage von Dan Przybyla und Marc Sill von der rechten Seite ganz genau Maß nahm und zum 2:0 erhöhte!


Mit dem zweiten Treffer war die Spannung mitnichten raus aus dieser Partie, die die Bezeichnung „Playoff“ mehr als verdiente. Trostberg warf alles nach vorne, und auch die Sonthofer befreiten sich immer wieder gekonnt aus der Umklammerung und erspielten sich eine Reihe von Großchancen. Drei Minuten vor Ende der Partie zog Trostbergs Coach die letzte Karte: Willy Bauer nahm eine Auszeit, um seine Mannen zu sortieren und beließ seinen Keeper Tucek auf der Bank zugunsten eines sechsten Feldspielers.


Und nur 20 Sekunden später zahlte sich dieser Schachzug aus: Michal Zak traf in der 58. Minute mit einem satten Schuss von der blauen Linie zum 2:1. Das letzte Fünkchen Hoffnung aus Sicht der Gäste erlosch dann wenig später, als sie sich eine Strafzeit einhandelten. Als Tucek erneut den Kasten verlassen hatte, schnappte sich Dan Przybyla die Scheibe, lief allen davon und netzte zum viel umjubelten 3:1 ein (Assists: Marc Sill, Matyas Stransky). Die letzten Sekunden gingen unter im kollektiven Jubel. Damit steht es in der Serie 1:0 für den ERC.


Am Sonntag steigt für die Schwarz-Gelben das zweite Aufeinandertreffen. Ab 17.30 Uhr kreuzen sie dann die Schläger in Trostberg.


Fotos: Bettina Brunner

 

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