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"Wollen ein Halbfinal-Endspiel am Sonntag erzwingen"

Alles oder nichts: Für den ERC Sonthofen steht am Freitagabend das bislang wichtigste Spiel der Saison auf dem Programm. Nach der 3:4-Heimniederlage nach Verlängerung im ersten Halbfinale gegen die Wanderers Germering, steht die Mannschaft von Coach Helmut Wahl unter Zugzwang. Verlieren sie die Partie, ist die Saison beendet. Gewinnen sie, erzwingen sie ein entscheidendes Spiel drei im heimischen Stadion an der Hindelanger Straße am Sonntagabend. Im Interview berichtet Trainer Helmut Wahl, worauf es für die Schwarz-Gelben am Freitag besonders ankommen wird.


Ein kurzer Rückblick auf das 3:4 am vergangenen Sonntag. Wie bewertest du euren Heimauftritt?

Helmut Wahl: Das Ergebnis ist natürlich absolut enttäuschend. Wir wollten unbedingt mit einem Sieg in die Serie starten – gerade im Heimspiel vor so einer grandiosen Kulisse von mehr als 1.200 Zuschauern. Unsere Leistung ist ausbaufähig. Wir müssen drei Drittel so spielen wie im letzten. Da haben wir Playoff-Hockey gespielt. In den ersten beiden Dritteln hat sich jeder auf den anderen verlassen – so funktioniert das aber nicht. Im Schlussabschnitt haben wir den Turnaround geschafft und endlich die Intensität aufs Eis gebracht, die uns auszeichnet. Wir haben noch verdientermaßen den Ausgleich geschafft. Uns fehlt derzeit nur etwas die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. Aber genau daran haben wir diese Woche hart gearbeitet.


Vielleicht noch einmal zusammengefasst: Was war deiner Meinung nach der Grund für die Niederlage?

Helmut Wahl: Wir als Team waren etwas nachlässig. Wir haben im Spielaufbau schluderige Pässe gespielt und sind in der Verteidigung auch nicht zupackend genug aufgetreten. Ich habe es den Jungs dann auch gesagt: Das hier ist nicht der Saisonbeginn oder die Zeit rund um Weihnachten – das hier sind Playoffs! Da müssen die Pässe einfach ankommen. Wir müssen hochkonzentriert und laufbereit sein. Das waren wir in den ersten 40 Minuten eben nicht. Dadurch waren wir auch zu oft zu weit weg von den Gegenspielern. Und in der Offensive haben wir zu kompliziert gespielt. Im Eishockey, und ganz besonders in den Playoffs lautet die Devise: Puck vors Tor. Nur so schießt du Tore.


Das habt ihr dann vor allem im Schlussabschnitt gemacht. Gibt es positive Aspekte, die du mit in die Trainingswoche genommen hast?

Helmut Wahl: Vor dem dritten Drittel haben wir nochmal eindringlich auf die Jungs eingeredet. In so einer Drucksituation aus einem 1:3 noch den Ausgleich zu erzielen, zeugt von Moral. Wir hätten eigentlich sogar noch in der regulären Spielzeit den Sack zu machen können, weil wir uns so viele Chancen herausgespielt haben, aber nochmal: An diesem Abend waren wir nicht kaltschnäuzig genug. Und trotzdem waren wir da die klar bessere Mannschaft, weil wir endlich unser Hockey aufs Eis gebracht haben – und das nehmen wir mit, weil es das ist, was wir spielen können und wollen.


Worauf wird es am Freitag in Germering ankommen?

Helmut Wahl: Wir werden hochkonzentriert in die Partie gehen müssen – vom ersten Bully an. Wir wollen kürzere Wechsel mit den Reihen fahren, damit die Spieler hinten raus frischer bleiben und wir so das Tempo höher halten können. Wir haben diese Woche an unseren Torabschlüssen gearbeitet. Wie ich vorhin sagte: Der Puck muss vors Tor. Wir müssen den Gegner auch früher anlaufen und dorthin gehen, wo es weh tut. Die Germeringer zu Fehlern zwingen, dadurch Pucks erobern, klare und harte Pässe spielen und dann: Vollgas. Und wenn es im Zweifel mal brennt, einfach die Scheibe raushauen. Unser Ziel lautet: Das Spiel am Freitag gewinnen, denn wir wollen am Sonntag ein Halbfinal-Endspiel vor unseren Fans erzwingen. Und dann ist alles möglich.


Hast du für Freitagabend einen Wunsch?

Helmut Wahl: Die Frage kann ich schnell beantworten: ich möchte den Jungs nach dem Spiel zum Sieg gratulieren und mich bei den hoffentlich zahlreich mitgereisten Fans für deren bärenstarken Support bedanken. Wir haben lange dafür gearbeitet und gekämpft, in dieser tollen Situation zu sein – und wir wollen unbedingt weiter machen!


Helmut, vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für Freitagabend!


Erstes Bully am Freitagabend im Eisstadion von Germering ist um 20 Uhr.


Fotos: Bettina Brunner

 

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