top of page

Havlicek führt ERC vor 1.100 Fans zum 6:4-Derbysieg

Vierter Derbysieg gegen Pfronten, 20. Erfolg in dieser Saison und die Tabellenführung gefestigt: Mit einem am Ende verdienten 6:4 (2:3, 1:0, 3:1)-Heimsieg fährt der ERC Sonthofen den vierten Derbyerfolg gegen die Falcons ein. Matyas Stransky feiert nach dreimonatiger Verletzungspause ein beachtliches Comeback mit einem Tor und einer Vorlage und wird von den 1.100 Zuschauern frenetisch gefeiert. Überragender Mann des Abends ist Ondrej Havlicek mit drei Treffern und zwei Assists.


Die Phase des gegenseitigen Abtastens im Eisstadion an der Hindelanger Straße währte nicht wirklich lange – es ging gleich zur Sache, ein echtes Derby eben. Nach rund vier Minuten hatten die Hausherren die Kontrolle über die Partie übernommen und erste vielversprechende Angriffe in Richtung Falcons-Tor von Fedir Tuchyn gestartet. Nach fünf Minuten zahlten sich die Bemühungen aus: Filip Krzak und Jochen Hartmann bedienten Jonas Gotzler, der aus kurzer Distanz nur noch zum 1:0 einschieben musste. Allerdings benötigten auch die Gäste nicht lange für die passende Antwort: Jakub Bernad überwand ERC-Keeper Calvin Stadelmann in der 8. Minute in Überzahl zum Ausgleich. Das Tor gab den Gästen aus dem Ostallgäu Auftrieb. Wenig später musste Filip Krzak wegen Behinderung auf die Strafbank, doch dieses Mal stand das Sonthofer Bollwerk sicher.


In der 14. Minute gingen die Gäste dann aber doch in Führung, als der Abwehrverbund der Gastgeber die Scheibe nicht entschlossen genug aus der eigenen Zone klärte. Thomas Böck zog von der blauen Linie ab und der Puck trudelte über Umwege vorbei an Calvin Stadelmann zum 2:1 ins Tor. Just in dem Moment, als der Stadionsprecher die letzte Minute im ersten Drittel verkündete, sprintete der wiedergenesene Matyas Stransky auf Vorlage von Vladimir Kames ins gegnerische Drittel und bediente Ondrej Havlicek – der 2:2-Ausgleich. Doch wer glaubte, dass dies die letzte Aktion in diesem temporeichen ersten Abschnitt gewesen sein sollte, lag falsch: sechs Sekunden vor der Pausensirene netzte erneut Jakub Bernad zum 3:2 für die Gäste ein. Was für eine irre Schlussphase des ersten Drittels.


Im Mittelabschnitt waren es die Sonthofer, die den besseren Start erwischten und Akzente setzten: Erst scheiterte Ondrej Havlicek am Gästekeeper, dann zielte Matyas Stransky nicht präzise genug. Kurz darauf nahm Pfrontens Tobias Nöss in der Kühlbox Platz, in den zwei Minuten wollte dem ERC aber nicht wirklich Zwingendes gelingen. In der Folge schnürte Sonthofen die Gäste teilweise in der eigenen Zone ein. Und die Gastgeber kamen zu richtigen guten Torgelegenheiten: Dan Przybyla, Ondrej Havlicek, Jonas Gotzler und Kevin Adebahr – sie alle hätten längst den Ausgleich erzielen müssen. Doch irgendwie schien das Tor in dieser Phase wie vernagelt zu sein.


Kurz darauf war der ERC wieder in Überzahl, und wieder erspielte er sich Großchancen in Serie. Die Pfrontner konnten sich beim Eishockeygott bedanken, dass sie nicht längst das 3:3 kassiert hatten. Und auch die folgende, dritte Strafzeit für Pfronten im Mittelabschnitt verlief für die Oberallgäuer ergebnislos. Kurz nachdem Pfrontens Leon Richter wieder das Eis betrat, lupfte Ondrej Havlicek auf Vorlage von Kapitän Marc Sill und Vladimir Kames den Puck unter die Latte – die rund 1.100 Zuschauer im Eisstadion jubelten lautstark.


Das dritte Drittel war erst 34 Sekunden alt – und dann hatte Rekonvaleszent Matyas Stransky seinen Moment: Auf Zuspiel von Marc Sill und Ondrej Havlicek schob der Tscheche das Spielgerät an dem am Boden liegenden Falcons-Goalie vorbei zum 4:3! Was für ein Comeback für Stransky nach drei Monaten Zwangspause: eine Vorlage und ein Tor. Und in der 47. Minute erhöhte Kapitän Marc Sill auf Vorlage des überragenden Ondrej Havlicek und Förderlizenzspieler Nikolai Streif auf 5:3.


Und die Gäste? Sie wehrten in der Folge einige Angriffe der Sonthofer ab, um dann in der 51. Minute durch Akseli Kyttälä doch noch auf 4:5 zu verkürzen. In dieser Saison aber verfügen die Schwarz-Gelben über eine besondere Qualität: sie glauben an sich. Gepaart mit einer mannschaftlichen Geschlossenheit und individuellen Qualität schlagen sie genau dann zurück, wenn es wichtig wird: In der 54. Minute schlenzte Ondrej Havlicek die Scheibe unter die Latte zum 6:4 (Assists: Marc Sill, Vladimir Kames). Es sollte die Entscheidung sein in einem intensiv geführten Nachbarschaftsduell.


Für die Schwarz-Gelben ist dieser Sieg gleichbedeutend mit dem vierten Derbyerfolg gegen die Ostallgäuer und dem insgesamt 20. Sieg im 21. Saisonmatch. Der ERC festigt damit die Tabellenführung der Gruppe A. Weiter geht es für den Tabellenführer am kommenden Freitag mit einem weiteren Highlight-Heimspiel: Ab 20 Uhr gastiert der ESV Burgau 2000 im Eisstadion an der Hindelanger Straße. Dann heißt es: Erster gegen Zweiter. Wie beim ersten Heimspiel in Sonthofen sind auch dieses Mal keine Gästefans zugelassen.


Fotos: Bettina Brunner

Comentarii


bottom of page