Halbfinale eins geht eindeutig an den EHC Waldkraiburg: Am Sonntag verlieren die Schwarz-Gelben mit 0:10 bei den "Löwen". An diesem Abend waren die Hausherren bissiger und holten sich den ersten Seriensieg. Zwei Erfolge berechtigen zum Finaleinzug. Am Freitag haben die Sonthofer die Chance, die Serie zu egalisieren.
17.15 Uhr in der Eisarena von Waldkraiburg – es war alles angerichtet für ein spannendes Halbfinale zwischen den Hausherren und den Schwarz-Gelben, die auf den gesperrten Robin Berger und den verletzten Nicolas Neuber verzichten mussten. Allerdings wollte vom ersten Bully keine Spannung aufkommen. Waren es die schwere Beine vom intensiven 4:3-Kraftakt am Freitag gegen den SC Reichersbeuern oder einfach das Tempo, das die Hausherren von Beginn aufs Eis brachten? Vermutlich eine Mischung aus beidem. Die Sonthofer, die erneut mit Calvin Stadelmann zwischen den Pfosten starteten, fanden jedenfalls nicht wirklich in die Partie.
Die „Löwen“ fuhren Angriff um Angriff, und gerade in den ersten zehn Minuten durfte sich Calvin Stadelmann mehrfach per Fanghand- oder Schoner-Save auszeichnen. Die Waldkraiburger zeigten ihre offensive Stärke, die sie bereits die gesamte Hauptrunde über ausgezeichnet hatte. In der 8. Minute traf Nico Vogl zum 1:0. Sonthofen wehrte sich nach Kräften und hatte in Person von Niklas Holzschneider, David Mische und Ondrej Havlicek zum Teil klare Einschussmöglichkeiten, die sie nicht verwerteten.
Allzu viel Zeit zum Durchschnaufen blieb dem Team von Trainer Helmut Wahl und Vladi Kames nicht. In den ersten 20 Minuten waren sie nicht nah genug an ihren Gegenspielern oder kamen einen Schritt zu spät. Die Folge: Sie kassierten einige Strafen, was den Kräftehaushalt nicht positiv beeinflusste. Waldkraiburg nutzte die sich bietenden Räume vor 700 Zuschauern und erhöhte in der 13. Minute durch Dominik Soukop zum 2:0, vier Minuten später markierten sie gar das 3:0 durch Josef Dana.
Spielabschnitt zwei begann nicht nur mit Fabian Schütze im ERC-Tor, sondern auch mit der Bürde einer rund zweiminütigen 3:5-Unterzahl für die Oberallgäuer, weil David Mische und Niklas Arnold auf der Strafbank Platz genommen hatten. Der EHC nutzte das Powerplay eiskalt zum 4:0 aus (22. Minute), erneut war es Josef Dana. Die Geschichte des Mittelabschnitts ist relativ schnell erzählt: Waldkraiburg machte Dampf, der ERC konnte sich nur durch wenige Entlastungsangriffe befreien. Ein strukturiertes Aufbauspiel der Oberallgäuer machte die Heimmannschaft meist schon an der blauen Linie der Gäste zunichte.
In der 27. Minute fiel durch Florian Maierhofer das 5:0. Zwischendurch kam Dan Przybyla zweimal mit Tempo vor den Kasten von EHC-Keeper Christoph Lode, konnte aber den Puck nicht entscheidend zum Tor bringen. In der Folge kassierten die Schwarz-Gelben nicht nur weitere Strafen, sondern auch Gegentreffer sechs und sieben durch Anthony Dillmann und Philipp Lode.
Im Schlussabschnitt schraubten Martin Hermann (42. Minute), Dominik Soukop (43. Minute) und Bastian Rosenkranz (59. Minute) das Ergebnis auf 10:0.
Nach diesem intensiven Playoff-Doppelpacker am Wochenende mit dem begeisternden Heimsieg gegen Reichersbeuern am Freitag und dem ernüchternden Auswärtsmatch in Waldkraiburg haben die Sonthofer die Woche Zeit, ihre Akkus wieder aufzuladen. Am kommenden Freitag geht es wieder bei null los – dann steigt im Eisstadion an der Hindelanger Straße der Heimspielkracher gegen den EHC Waldkraiburg. Erstes Bully ist um 20 Uhr.
Auf geht’s, Sonthof!
Text: Nicolas Berthold
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