Wenn der ERC Sonthofen am Freitagabend zunächst beim ERSC Ottobrunn antritt und am Sonntag zum Auswärtsspiel nach Ravensburg reist, wird der Tabellenführer viel Zeit im Bus verbringen und insgesamt rund 550 Kilometer quer durch Bayern und Baden-Württemberg fahren. Im Gepäck sollen dann zum Wochenstart möglichst zwei Siege sein, um die Tabellenführung gegen Eisbären aus Burgau zu verteidigen, die sich im Landesliga-Klassement heranpirschen.
Erst nach Ottobrunn nahe München, dann ab zum EV Ravensburg nordöstlich des Bodensees: Für den ERC Sonthofen stehen am Wochenende zwei Auswärtsspiele auf dem Programm gegen Mannschaften, die jüngst Achtungserfolge feiern konnten: Zwar verloren die Ottobrunner ihre letzte Partie mit 4:6 in Burgau, hatten formstarke und torhungrige Eisbären nach einer unglaublichen Aufholjagd – aus einem 0:4-Rückstand machte der ERSC bis zur 51. Minute ein 4:4 – aber am Rande einer Niederlage. Und in der Woche zuvor feierten sie ein 7:5 gegen den ERC Lechbruck. Tabellarisch gesehen ist bei den Ottobrunnern dafür noch Luft nach oben: Sie rangieren mit sechs Punkten derzeit auf dem vorletzten Platz. Die Formkurve aber zeigt nach oben.
Der EV Ravensburg ist aktuell so etwas wie die Wundertüte der Liga. Nach zwei Niederlagen zum Saisonbeginn, darunter auch das 2:7 in Sonthofen, fuhr der EVF Anfang November fünf Siege in Serie ein und kletterte damit in der Tabelle nach oben. Allerdings beendeten sie den vergangenen Monat mit zwei herben Klatschen gegen Burgau (5:11, 1:10), um dann den Dezember mit einem überzeugenden 5:3 gegen Forst einzuläuten. Die Ravensburger belegen einen starken vierten Platz im Landesliga-Tableau und sind punktgleich mit dem Rangdritten aus Pfronten.
Und die Schwarz-Gelben aus Sonthofen? Sie sind weiter gut unterwegs und haben auch das 3:4 daheim gegen die Wanderers Germering ordentlich weggesteckt: Das Team um Kapitän Marc Sill gewann anschließend mit 7:4 beim SC Reichersbeuern und bezwang am vergangenen Wochenende das Schlusslicht EV Fürstenfeldbruck mit viel Leidenschaft und noch mehr Laufarbeit mit 5:1 – und das trotz der Ausfälle wichtiger Offensivspieler wie Matyas Stransky, Denis Adebahr, Josef Slavicek, Dustin Ottenbreit und Dan Przybyla. Immerhin letzterer dürfte gegen Ottobrunn und Ravensburg wieder ins Lineup rücken und mit seinem Tempo für viel Wirbel im gegnerischen Defensivverbund sorgen.
Und gerade Oberallgäuer Offensivpower ist gegen die beiden Teams mit den meisten Gegentoren in der Liga gefragt, um zum Wochenstart sechs weitere Zähler auf der Habenseite zu verbuchen und den ersten Platz in der Tabelle vorerst weiter zu verteidigen. Sonthofens ärgster Konkurrent um den Spitzenrang sind die Eisbären Burgau, die zwar drei Punkte hinter dem ERC stehen, aber auch ein Spiel weniger auf dem Konto haben. Gewännen sie dieses, würden sie sich bei Punktegleichheit und aufgrund der besseren Tordifferenz vorerst an den Schwarz-Gelben vorbeischieben. Für reichlich Spannung ist schon jetzt in der Landesliga gesorgt!
Erstes Bully im Eisstadion in Ottobrunn ist um 20.15 Uhr. Am Sonntag spielen die Schwarz-Gelben in Ravensburg ab 18.30 Uhr.
Fotos: Bettina Brunner
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